Bauphysik im Brettsperrholz - Brandschutz
Unbegründete Angst.
Holz als Baumaterial ist sehr faszinierend. Es gibt dem Bauprojekt eine warme und natürliche Ausstrahlung. Immer wieder besteht aber die Sorge, dass Holzbauten im Falle eines Brandes schneller in sich zusammenfallen als ein herkömmliches Massivbauwerk aus Beton. Diese Angst ist aber unbegründet. Holz ist im Brandfall sicher und berechenbar. Wenn eine Seite der Massivholzplatte mit rund 1.210 °C brennt, so dringen in 60 Minuten lediglich 9,5 °C durch eine 10 cm dicke Wand an die andere Seite durch. Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Massivholz brennt nur sehr langsam.
Durch seine Struktur wird die Brandschutzfähigkeit eines Gebäudes aus Holz noch erhöht. Bevor das Holz abbrennt, muss das darin enthaltene Wasser verdampfen. Hierfür wird Unmengen an Energie benötigt. Durch den hohen Feuchtigkeitsgehalt von Holz (etwa 12%) wird der Löschablauf hinausgezögert und so eine längere Brandschutzdauer erreicht. Bei einer Brenntiefe von lediglich ein paar Millimetern kann Holz nicht mehr als tragendes Element eingesetzt werden, aber es gibt noch andere Faktoren, die den Modulhauptträger im Brandfall stabil halten.
Massivholz schützt sich im Brandfall durch spezielle Reaktionen selbst. Durch die Verbrennung an der Oberfläche verlangsamt sich die Durchdringung der Hitze tief ins Holz und eine Schutzschicht entsteht. Diese verlangsamt zusätzlich das Ausbreiten der Flammen. Brandbekämpfende Maßnahmen bei Holzbauteilen, sind folglich einfach zu gestalten, da das Ausmaß des Feuers absehbar und optimal berechnet werden kann.
Stabil & Berechenbar.
Das CLT ist ein Baumaterial, das aus mehreren Schichten von Kreuz- oder Längsfurnieren besteht. Es gibt in diesem Bereich drei Klassifizierungen von Brandschutz. Die oft genutzte stabilisierende Brandschutzbehandlung wird serienmäßig in der CLT-Fertigung eingesetzt. Um bei der Verwendung dieses Baumaterials einen sicheren Brandschutz zu gewährleisten, müssen lediglich zwei Maßnahmen eingehalten werden. Erlaubt sind nur geringe Stärken der Querschnitte und eine schützende Beschichtung der Oberfläche muss angebracht werden, welche die Auswirkungen aus dem Brandfall mindert.
Wer an einem Gebäudebau oder Sanierungen beteiligt ist, sollte sich nicht von unerfüllten Vorurteilen über Holzbauten beeinflussen lassen. Denn im Gegensatz zu anderen Baumaterialien, reagiert Holz im Brandfall berechenbar und stabil, solange man die vorgeschriebenen Brandschutzmaßnahmen einhält und entsprechende Bauteile verwendet. Massivholz, insbesondere CLT, stellt somit ein zukunftsweisendes Baumaterial dar, das in Zukunft noch stärker an Bedeutung gewinnen wird.